, Camenzind Daniela

Betschart verpasst den Stooskranz

100. Stoos Schwinget

Das Wetterglück am 100. Stoos Schwinget am vergangenen Sonntag war unbestritten. Weniger glücklich war der Bergfestauftakt für Patrick Betschart. Er verpasste den ersehnten Bergkranz deutlich. Nebst gezielten Trainingseinheiten soll auch Mentales Training für die weitere Kranzfestvorbereitung helfen.
 
Das erste Kranzbergfest der Saison mit Teilnahme von nicht weniger als 17 Eidgenossen und zahlreichen weiteren Spitzenschwinger garantierte Schwingsport auf höchstem Niveau. Das Anschwinget von Betschart und Fausch Kjetil verlief aber noch ereignislos und endete nach sechs Minuten gestellt.
 
Betscharts Spezialschwung «Knietäscht»
Im zweiten Gang schien Betschart seine Anspannung überwunden zu haben und bezwang Martin Ettlin mit «Kurz» und der Bestnote 10. Die erhoffte Siegesserie blieb jedoch aus. Gegen den starken Gastschwinger Mario Schneider blieb Betschart im dritten Gang chancenlos und er musste sich vom Nordostschweizer Schwinger das Sägemehl vom Rücken wischen lassen. Im vierten Gang war es dann aber wieder Betschart der als Sieger aus den Zwilchhosen stieg. Mit nahezu perfekter Ausführung seines Spezielschwungs  «Knietätsch» bettete er Christian Biäsch überzeugt ins Sägemehl.
 
durchzogene Leistung reicht nicht für den Bergkranz
Der Tag hat Betschart schon viel abverlangt und die physischen und mentalen Kräfte schwanden zunehmend. Im fünften Gang erzwang sich der Eidgenosse Marco Good nach fortgeschrittener Gangdauer den Sieg und auch im sechsten Gang musste Betschart gegen Lars Voggensperger, einen weiteren Eidgenossen nach dessen wuchtigen «Kurz» kapitulieren. Die Leistung des Küssnachter Schwinger reichte am Ende des Tages nicht für einen der begehrten Bergkränze und war im Allgemeinen eher durchzogen. Überzeugend war hingegen der letztjährige Unspunnensieger Samuel Giger. Er holte sich trotz gestelltem Schlussgang gegen Werner Schlegel den Bergfestsieg und präsentierte sich nach seiner Verletzungspause als stärkster Schwinger auf dem Stoos.
 
Mentales Training im Schwingsport
Für Betschart gilt nun die positiven Aspekte und Erfahrungen aus diesem Tag mitzunehmen. Auch Beschwerden in der Hand, die ihn seit dem Luzerner Kantonalen Schwingfest beschäftigen sollen in den nächsten Wochen auskuriert werden. Zusammen mit seinen beiden Trainer Ralph Lüthy und Daniel Zimmermann werden nun gezielte Trainingseinheiten für die Vorbereitung auf die nächsten Kranzfeste geplant. Seit dieser Saison wird der Schwingklub Küssnacht auch vom Mentaltrainer Dominik Winter unterstützt. Mentales Training findet im Schwingsport immer mehr Anklang und wird von den Küssnachter Athleten gerne genutzt. Bereits am kommenden Sonntag stellen drei Küssnachter Aktivschwinger ihre Leistung unter Beweis. Dario Nideröst, Ramon Hess und Christian Forster greifen auf dem Michaelskreuz am 61. Michaelskreuz Schwinget im Sägemehl zusammen.