, Camenzind Daniela

Festsieg für Patrick Betschart am Urnerboden Schwinget

39. Urnerboden Schwinget

Patrick Betschart nahm am letzten Sonntag auf der grössten Alp der Schweiz als Titelverteidiger am Urnerboden Schwinget teil und verteidigte diesen Titel souverän. Nach einem gestellten Gang im Anschwinget triumphierte er mit fünf darauffolgenden gewonnenen Gängen und beendete das Fest zum zweiten Mal in Folge als Sieger. Betschart feierte nach mehreren Schlussgangteilnahmen nun den ersten Festsieg in dieser Saison.
 
Anders als im Vorjahr waren dieses Jahr die Wetterbedingungen am wunderschön gelegenen Urnerboden Schwinget deutlich sommerlicher. 75 Schwinger fanden sich im Urner Hochtal östlich des Klausenpasses ein und gingen um 9.00 Uhr vor rund 900 Zuschauer an die Arbeit. Mit dabei waren Patrick Betschart, Samuel Sidler, Ramon Hess, Silvan Stalder und Fabian Imgrüth vom Schwingklub Küssnacht. Deutlich im Fokus stand der Vorjahressieger Patrick Betschart und der einzige Eidgenosse Matthias Herger. Bereits zum Anschwinget wurde dieses Duell in der überschaubaren Arena ausgetragen. Der Urner Matthias Herger zeigte sich in diesem Zweikampf eher passiv und nach mehreren gefährlichen, aber erfolglosen Angriffen von Betschart, endete der Gang gestellt.
 
Siegesserie trotz "unbequemen" Gegnern
Nach dem ersten sieglosen Gang, folgte nun die Siegesserie von Betschart. Der zweite Gang gewann er gegen Roger Betschart und den dritten Gang gegen Ramon Lienhard mit ausbezahlter Bodenarbeit. Die beiden Nichtkranzer sind bekannt für ihre Wendigkeit und schwer zu greifenden Schwingstil. «Es seien unbequeme Gegner» meinte Betschart nach den gewonnenen Gängen. Im vierten Gang überzeugte Betschart gegen den Einfachkranzer Dominik Schwegler und holte mit seinem Spezialschwung «Knietätsch» die Maximalnote. Nach dem Betschart mit Gabriel Wyrsch im fünften Gang einen weiteren «unbequemen» Gegner besiegen konnte, stand der Immenseer auf dem zweiten Zwischenrang. Nur der Kernser Christian Zemp erschwang sich mehr Punkte und stand somit dem Titelverteidiger Betschart im Schlussgang gegenüber. Nach etwas mehr als fünf Minuten gelang es Betschart den Obwaldner mit "Knietätsch" zu Boden zu bringen und schliesslich dessen starke Brücke einzudrücken. Mit diesem Siegeslauf gewinnt Betschart den Festsieg auf dem Urnerboden zum zweiten Mal in Folge und kann in dieser Saison seinen ersten Festsieg feiern.
 
Auszeichnung für Sidler
Auch Samuel Sidler zeigte am Urnerboden Schwinget eine solide Leistung und holte sich mit dem Rang 10b die verdiente Auszeichnung. Der Start des ­­­­­17-Jährigen war noch etwas verhalten, doch bereits im zweiten Gang schien er sich im Wettkampf eingefunden zu haben. Er bettete den Urner Tim Epp mit einem hervorragenden Überwurf platt ins Sägemehl. Auch im vierten Gang holte er sich gegen Fridolin Figi die Bestnote und war am Ende des Tages sehr zufrieden mit seiner Leistung. Die weiteren Küssnachter Ramon Hess und Silvan Stalder beendeten das Fest auf den Rängen 16b und 16f. Fabian Imgrüth reihte sich auf dem Schlussrang 19b ein.
 
Betschart erholt und Sidler hofft
Nach dem erfolgreichen Urnerboden Schwinget widmet sich Betschart nun der Vorbereitung fürs Eidgenössische Jubiläumsschwinget am 8. September in Appenzell. Dies gestaltet er voraussichtlich mit Erholung und gezielten Trainings. Schwingfeste stehen für ihn bis dahin keine mehr in der Agenda. Angespannter sieht es bei Samuel Sidler aus. Mit dem Jahrgang 2007 hat er die Chance für den Eidgenössischen Nachwuchsschwingerttag in Sion am 25. August. Bis anhin steht der Immenseer jedoch noch auf der Ersatzliste. Trotzdem besteht bis zum Festtag die Möglichkeit einer Teilnahme, wenn sich ein bereits nominierter Nachwuchsschwinger abmeldet. Bereits fest in der Agenda eingetragen hat sich dieser Termin das junge Küssnachter Schwingtalent Mattia Abgottspon. Er wurde auf Grund seiner hervorragenden Saisonleistung in seiner Kategorie Jahrgang 2009 bereits für den Anlass selektioniert.